Bokoren

Das Holz wurde am Ufer sortiert. Die Baumstämme transportierte man mit Hilfe der Boote zur Wassersäge. (Sie wird auch bald instandgesetzt.) Die anderen Stämme stichtete man auf, zuerst waren die kleineren Baustämme und danach die größeren, aus denen die Flöße – Bokoren gemacht werden.

Vor dem Holzflößen waren die Bokoren im Wasserbecken. Sie wurden an den oberen Nebenflüssen des Flusses Tschorna Rika, 6 km vom Damm verbunden. An diesen Flüssen waren auch 2 Dämme ohne Tore und einfacher Konstruktion.

Mit Hilfe der Rinne, die das Holz für Bretter lieferte, dringte das Wasser ins bewegten Rad der Säge ein. Dieses Rad unterschied sich vom Mühlrad dadurch, daß es statt der gewöhnlichen Querbretter zwischen zwei runden Holzflächen einzigartige Kisten hatte, in denen das Wasser eindringte und mit seinem Gewicht das Rad bewegte. Die Macht dieses Rades war viel größer, als die Macht des Mühlrades. Mit seiner Hilfe bewegten sich die Wellen, die das Holz zur Säge schleppten. Die Zacken der Säge waren in eine Seite geschärft. Die Säge schnitt immer nur damals, wenn sie herunterstieg, wenn das Rad viel Kraft hatte. Die Säge stieg mit dem Leerlauf.

Die Wassersäge, die im Museum instandgesetzt wird, gehört zum XIX. Jahrhundert.

Bevor man einen Bokor band, führte man zuerst die Vorarbeit.

Wie wurde aber ein Bokor gemacht? 20 Stämme mit Länge 28-30 m wurden in ein Verbindungsglied befestigt, das die Tabla heißt. Einige solche Tabel, die miteinander verbunden sind, bilden das Floß – der Bokor. Ein Floß ist es leichter zu flößen, als ein Darab (das ist ein Floß aus einer Tabla). Etwa 35 Festmeter (m3) Holz im Darab waren zu leicht für den Strom des Bergflusses. Die Wellen warfen ein solches Floß von einer Seite in die andere.

In der ersten Tabla waren in der Regel die dünnsten und längsten Stämme. Es war leichter, solchen Bokor zu flößen.

In der ersten Tabla waren 12 m lange Ruder so befestigt, daß ihr dritter Teil im Wasser war. Zum Unterwasserteil des Ruders nagelte man mit Holznägel ein Brett, das 2 m lang war.

In der Mitte der Tabla war ein Querbalken, an den die Flößer – Bokoroschen ihre Ausrüstung, ihre Kleidung, ihre Quersäcke mit der Nahrung banden. Einen Bokor zu verbinden, ist es verantwortliche Sache. Die Ungefährlichkeit der Flößer hängte von der Qualität der Arbeit ab.

Für die erste Tabla suchte man einen dicken Baumstamm. Er wurde den Hauptstamm genannt und befand sich in der Mitte. Die Stämme, die dünner waren, band man an ihn beiderseits. Der Hinterteil des Dorobs war 10 m breit. Die Spitzen der Stämme verband man mit den Querbalken. Der Vorderteil des Floßes war nicht mehr, als 5 m breit, weil die Tore des Damms 7 m breit waren. Der Hinterteil des Floßes war breiter und beweglich.

Der Damm hatte 10 Tore, mit denen Hilfe man das Wasser abließ. Das Wasser ließ man vor einer Stunde bis zum Flößen ab, dabei mußten 4 Tore geöffnet werden. Das Hilfstor war 3,5 m breit. Vor dem Flößen mußte man das Wasser unbedingt ablassen.

Die Zahl der Tore ist durch die Regelung des Wasserbestandes beim Holzflößen bedingt. Der Arbeiter, der ständig beim Flößen war, kannte alle Regeln und technische Bedingungen des Flößens. Er machte das Haupt- und Hilfstor auf, gab Signale den Bokoroschen, die schon zum Flößen fertig waren. Die Bokoroschen waren ans Ufer gebunden. Sie waren 50 m vom Damm entfernt. Es gab immer 40-45 Flöße - Bokoren. Ein Bokor folgte dem anderen in jede 10-15 Minuten, das hängte von seiner Größe ab. Der kleinere Bokor fuhr schneller, und der größere - langsamer. Die Entfernung zwischen den Bokoren war 1,5-2 km. Zum Dorf Kolotschawa ist es 29 km. Das Floß war im Dorf in 2,5 Stunden.

Früher waren traurige Volkslieder, in denen die schwere und gefährliche Arbeit der Flößer widerspiegelt wurde. Diese Volkslieder sind noch in unserer Zeit vorhanden. Diese Volkslieder könnten am Fluß Tschorna Rika komponiert werden. Hier entstanden auch die Sagen, in denen wahre Geschichten mit den Erfindungen der Sagenerzähler verbunden sind.

Der Tag ist wunderschön, das Wasser ist warm... Gott geb´, und die Bokoren nähern sich dem Dorf Kolotschawa glücklich. Die gesunden Flößer – Bokoroschen kehren nach Hause zurück. Es ist furchtbar, wenn das Flößen Ende Herbst ist. Wenn man die Tore durchgeht, kann man schon naß sein. Die Eisschollen sind schon im Haar, aber im Dorf Kolotschawa kann man sich nicht erwärmen. Im Quersack ist nicht immer ein Bohrer. An den Quersack bindet man mit den Lederschnurren die Krallen. Geh, Bokorosch. Kehrst du zurück, oder? Gut, wenn alles ohne Probleme ist. Und wenn mit?

Der Bokor nähert sich dem Tor und da bemerkten die Bokoroschen vor sich im Wasser den Tannenbaum mit den Wurzeln. Das Tor ist schon in der Nähe, die Ruder sind in den Wurzeln verwickelt. Es ist schwer, zu rudern, ans Ufer zu springen. In diesem Augenblick verlor der Bokor 2 Ruder. Ein Flößer fiel ins Wasser, die anderen hielten sich an dem gebliebenen Ruder fest. Der dritte ist im Wasser und will auf den Bokor hinaufklettern. Man griff den Pechvogel nach dem Haar, zog ihn auf den Bokor. Er hat den gebrochenen Arm, sein Gesicht ist verblutet, auf dem Hinterhaupt ist das Haar mit der Haut abgerissen. Mit einem Ruder ist es sehr schwer, zu rudern. Zum Glück ist es den Bokoroschen gelungen, das Ruder aus der letzten Tabla herauszuziehen. Als der Strom ruhig war, schliffen die Bokoroschen den dritten Flößer ans Ufer aus und zu zweit ruderten zum Dorf Kolotschawa.

Den Fluß Tschorna Rika entlang stehen viele Kreuze. Diese Kreuze wurden an den Stellen des Unglücks gemacht. Das erste Kreuz war 200 m vom Damm entfernt. Dieser Platz wird Guni genannt. Der Fluß ist eng, rechts und links sind Felsen, der Grund ist steinig. In der Biegung tost und schäumt das Wasser. In der Nähe des Dorfes Sinewir sind Wasserfälle. Unter dem Wasser sind so genannte Felsen, wohin das Wasser schlägt. Die Bokoren zerschellten nicht einmal an diesen Felsen. Weiter ist eine scharfe Biegung. Der zerschellte Bokor rief die Stockung hervor. Bevor das Flößen gestoppt wird, stützen sich fast 10 Bokoren aufeinander, die schon unterwegs waren, und die Stämme waren im Chaos. Die Bokoren, die diese Gefahr sahen, sprangen ans Ufer, wenn sie das konnten. Wenn nicht, dann steht noch ein Kreuz am Ufer...

Es war schwer zu verstehen, daß die Flößer, mit denen noch am Morgen zum Damm ging, werden nicht mehr auf dem Bokor stehen und dich anreden.

Und in der Brust war die Entrüstung.


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